FAQ – Darmspiegelung

Hier beantworten wir Ihnen Fragen zum Thema Darmspiegelung / Koloskopie. Wir können hier jedoch nur allgemeine Empfehlungen geben. Jeder Patient ist ein Individuum. Wir beraten Sie daher vor der Untersuchung persönlich, damit Sie sich optimal vorbereiten können.

Ein interessantes Kurzvideo bietet die Online Plattform vom Focus zum Thema: “Darmspiegelung: Darmkrebs frühzeitig und schmerzfrei erkennen”.

1. Wann sollte eine Darmspiegelung vorgenommen werden?

  • Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ab dem 55.Lebensjahr
  • Blut im Stuhl
  • Bei Vorliegen eines positiven Hämoccult-Test Durchfall oder Verstopfungen über einen längeren Zeitraum
  • Länger anhaltende, unklare Bauchschmerzen

2. Welche Erkrankungen können durch eine Darmspiegelung diagnostiziert werden?

  • Divertikulose
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Collitis ulcerosa, Morbus Crohn)
  • Dickdarmpolypen
  • Darmkrebs

3. Wie bereite ich mich auf eine Darmspiegelung vor?

Diese Seite beinhaltet nur allgemeine Informationen. Wir beraten Sie vor der Untersuchung gerne persönlich, damit Sie sich optimal vorbereiten können.

Zudem erhalten Sie von uns eine detaillierte seperate Anleitung.

Die Vorbereitung ist ein wichtiger Bestandteil der Untersuchung, denn nur wenn der Darm von innen sauber ist, kann die Schleimhaut des Darmes gut beobachtet werden.

Meiden Sie in den Tagen vor der Untersuchung körnerhaltige Lebensmittel (Vollkornbrot, Müsli, Kiwi, Tomaten, Mohn).

Die so genannte Darmspülung beginnt am Vortag vor der Untersuchung, am Untersuchungstag wird einmal „nachgetrunken“. Wichtig ist, dass Sie am Tag der Untersuchung nüchtern bleiben.

Tipps:
Zugegeben – Die Abführlösung schmeckt nicht besonders gut. Das Trinken fällt jedoch leichter, wenn Sie vorher an an einer Orange oder Zitrone lutschen oder die Flüssigkeit leicht kühlen. Nach Rücksprache dürfen Sie die Lösung auch mit etwas Saft verdünnen.

Im Analbereich kann es als Folge der Darmentleerung zu wunden Stellen oder Rötungen kommen. Wir beraten Sie gerne bei der Auswahl einer schmerzlindernden Salbe.

Manche Patienten frieren z. B. wegen der mangelnden Nahrungsaufnahme. Bringen Sie deshalb warme Kleidung und für alle Fälle Ersatzunterwäsche mit.

4. Welche Fragen sollte ich vorher mit meinem Arzt besprechen?

Bitte informieren Sie uns, wenn eine der folgenden Aussagen auf sie zutrifft:

  • Besteht bei Ihnen eine Blutungsneigung?
  • Haben Sie häufig Nasenbluten oder schnell blaue Flecken?
  • Nehmen Sie ASS, Aspirin, Marcumar, Godamed, Plavix, Iscover oder andere Medikamente, die die Gerinnung der Blutes beeinflussen?
  • Haben Sie Allergien gegen Medikamente, Pflaster, Latexhandschuhe?
  • Sind Sie erkrankt an:
    • Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
    • Bluthochdruck
    • Herzrhythmusstörungen (Herzschrittmacher? Vorhofflimmern?
    • zu hohem Cholesterinspiegel
    • Diabetes
    • Asthma
    • Schilddrüsenerkrankungen
    • Grüner Star (Glaukom)
    • Hepatitis B oder C, HIV
    • Epilepsie
  • Sind Sie schon einmal im Bauchraum operiert worden?
  • Könnten Sie schwanger sein?

5. Wie läuft eine Darmspiegelung ab?

Sie erhalten zunächst einen venösen Zugang, d.h. dass eine kleine Kunststoffnadel in eine Armvene gelegt wird. Über diesen Zugang ist es möglich; Ihnen bei Bedarf Schlafmittel, Schmerzmittel sowie Medikamente zum entkrampfen zu geben, sodass die Spiegelung nicht mehr schmerzhaft empfunden wird.

Wichtig ist, dass Sie sich nach der Untersuchung abholen lassen, da Sie nach der Untersuchung nicht verkehrstüchtig sind.

Die Untersuchung erfolgt mit dem Koloskop. Dieser misst 13mm im Durchmesser, ist flexibel und am Kopf in alle Richtungen abbiegbar. Durch Arbeitskanäle können bei Bedarf winzige chirurgische Instrumente für die Entnahme von Gewebeproben oder kleinere therapeutische Eingriffe eingeführt werden.

Das Gerät wird vom Anus bis vor zum Blinddarm, der Abschnitt in dem der Dickdarm in den Dünndarm mündet, vorgeschoben. Um die Darmschleimhaut des Dickdarms besser zu beurteilen, wird etwas Luft eingeblasen. Ein Teil der Luft bleibt nach der Untersuchung im Darm, was schmerzhafte Blähungen hervorrufen kann. Bewegung – zum Beispiel ein Spaziergang – hilft dagegen gut.

Die Untersuchung erfolgt in stabiler Seitenlage und dauert in der Regel 30 Minuten.

6. Welche Risiken bringt eine Darmspiegelung mit sich?

Schwierigkeiten und Komplikationen bei der Koloskopie sind sehr selten; so selten, dass im Rahmen des Vorsorgegedankens der mögliche Gewinn um ein Vielfaches höher ist als das mögliche Risiko.

Eine mögliche Komplikation stellt eine Blutung dar. Dies passiert selten und ist während der Untersuchung fast immer zu stillen. Medikamente wie ASS, Marcumar oder andere Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen, können das Risiko für Blutungen erhöhen.

Bitte informieren Sie uns daher, sollten Sie einer dieser Medikamente regelmäßig nehmen.

7. Gibt es alternative Untersuchungsmethoden?

  • CT-Koloskopie: Diese Untersuchung bedeutet für Sie eine Strahlenbelastung.
  • MR-Koloskopie: Dieses Verfahren hat im Vergleich zur Standart-Darmspiegelung eine verringerte Auflösung.

Nachteile dieser virtuellen Verfahren sind zum einen, dass die Möglichkeit, die Schleimhaut direkt zu beurteilen, Proben zu entnehmen oder Polypen abzutragen nicht gegeben ist.

Bei fraglich positiven Untersuchungen ist in diesem Fall zur weiteren Abklärung eine konventionelle Koloskopie notwendig.


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